Debatten über die außenpolitischen und ökonomischen Strategien der US-Regierung hatten zuletzt im Angesicht der Diskussionen, welche öffentlichen Toiletten Transgender benutzen dürfen, den Kürzeren gezogen. Beide Kontrahentenseiten zeigen sich in dieser Debatte davon überzeugt, dass die Regierung eine legitimierte Autorität besäße, um privaten Unternehmen vorzuschreiben, wem diese eine Erlaubnis zur Benutzung von deren Räumlichkeiten zu erlauben haben und wem nicht. Nur wenige Stimmen auf beiden Seiten dieser Debatte verteidigen die Rechte von privaten Grundstückseigentümern für sich selbst zu entscheiden, wer deren Toilettenräumlichkeiten benutzen darf und wer nicht.

Manche erklären, dass die Regierung in diese Angelegenheit involviert werden müsse, um zu garantieren, dass private Unternehmen keine individuellen Freiheitsrechte verletzen. Jene, die sich auf derlei Argumente berufen, akzeptieren die Idee, dass diese Freiheitsrechte nicht mehr als ein Geschenk der Regierung sind, die nach dem Willen und Gutdünken von Gesetzgebern und Bürokraten wieder einkassiert werden können.

Aus diesem Grund verwandelt dieses Argument eben jene Freiheitsrechte von einem Schild zur Verteidigung unserer individuellen Freiheit gegen die Regierung in ein Schwert, dass zur Steigerung der Regierungskontrolle über unsere Leben eingesetzt werden kann und eingesetzt werden wird.

Widerstand gegen zentralstaatliches Regelwerk

Vor zwei Wochen mischte sich das Bundesbildungsministerium in diese angehende Debatte ein, indem es drohte, Gelder der Bundesregierung gegenüber Schulen zurückzuhalten, die es Transgender-Schülern nicht erlaubten, Toiletten ihrer Wahl aufzusuchen.

Sowohl bundesstaatliche als auch kommunale Regierungsvertreter im ganzen Land haben seitdem versprochen, sich den neuen Toiletten-Regeln des Bundesbildungsministeriums zu widersetzen.

Wie dem auch sei, wer bedenkt, wie abhängig sowohl die meisten Regierungen der Bundesstaaten und lokalen Kommunen als auch die Schulämter von den Geldern der Washingtoner Bundesregierung sind, ist es nur allzu wahrscheinlich, dass selbst die konservativsten Bundesstaaten und Schulämter die Toilettenregeln am Ende umsetzen werden, die Bundesbürokraten lautstark fordern.

Kampagne „Kein Kind bleibt zurück“

Die meisten Konservativen, welche die Obama-Regierung für diesen Versuch der Erpressung von kommunalen Schulen (korrekterweise) anklagen, unterstützten oder gaben sich mundtot, als eine so genannte konservative Regierung die Rolle der Bundesregierung im nationalen Bildungswesen mittels der Kampagne „Kein Kind bleibt zurück“ ausgeweitet hatte.

Diese Konservativen sind nicht dazu in der Lage zu erkennen, dass die Kampagne „Kein Kind bleibt zurück“ und andere Mandate sich im Prinzip nur wenig von Präsident Barack Obamas Kampf um eine Umsetzung von Toiletten-Regeln unterscheidet.

Denn beide Versuche stützen sich auf gestohlene Gelder der Steuerzahler, die an die Bundesstaaten zurückgesendet werden, um eben jene Bundesstaaten dazu zu zwingen, deren politische Leitlinien den Diktaten der Bundesregierung unterzuordnen.

Ermutigung zum Heimunterricht für die Kinder?

Beide Versuche sind gleichermaßen verfassungswidrig. Konservative, die lokale Schulen vor dem Einfluss der Bürokraten der Bundesregierung verteidigen möchten, müssen daran arbeiten, das Bildungsministerium zu widerrufen – und nicht zu reformieren. Ein positives Ergebnis aus dieser jüngsten Kontroverse ist, dass sich noch mehr Eltern dazu ermutigen fühlen könnten, ihre Kinder zu Hause unterrichten zu lassen.

Heimunterricht ist ein Mittel, dessen sich Eltern bedienen können, um deren Kindern eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu verschaffen, welche den Kindern später auch in allen erdenklichen Facetten zu Gute kommt. Darüber hinaus erlaubt es der Heimunterricht den Eltern, dass die Ausbildung von deren Kindern Werte und Traditionen vermittelt – und nicht nur die Werte und Traditionen der Regierungsbürokraten.

Mit einem Team von Top-Gelehrten arbeitend, habe ich meinen eigenen Bildungsplan in Sachen Heimunterricht aufgestellt. Mein Heimunterricht-Lehrplan lässt Schülern eine gründliche Bildung in Geschichte, Mathematik, Englisch und anderen Fächern zukommen. Dieser Lehrplan wurde ausgearbeitet, um sowohl angehende Universitätsstudenten als auch jene, die daran interessiert sind, anderen Bildungs- und Karrierechancen nachzugehen, zu unterstützen.

Der Lehrplan setzt sich aus drei Säulen zusammen: Naturwissenschaften/Mathematik, Sozialwissenschaften/Geisteswissenschaften sowie Betriebswirtschaftslehre. Studenten können zudem Kurse in persönlicher Finanzplanung und öffentlicher rhetorischer Rede belegen. Die Lehrabschnitte über Regierungswesen und Geschichte stützen sich auf die Lehre der Österreichischen Schule, freiheitliche Politiktheorie sowie die Geschichte der Freiheit.

Im Gegensatz zu den staatlichen Regierungsschulen heutiger Prägung setzt mein Lehrplan zu keinem Zeitpunkt auf eine Vorfahrt der ideologischen Indoktrination von Schülern vor einer Vermittlung von Ausbildungsinhalten.

Gastbeitrag für CK*wirtschaftsfacts / © 2016 Dr. Ron Paul /Institute for Peace and Prosperity

Dr. Ron Paul war in der Vergangenheit neben seiner rund zwanzigjährigen Tätigkeit als Kongressabgeordneter für den Bundesstaat Texas in der Hauptstadt Washington auch Präsidentschaftskandidat für die Partei der Republikaner. Sein neues Buch „Swords into Plowshares“ ist im Buchhandel erhältlich.

 

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